Vereinswettkampf ETF Lausanne 2025 (21./22.06.)

Eidgenössisches Turnfest 2025 in Lausanne

Am Wochenende vom 21. und 22. Juni 2025 nahm unser Verein mit insgesamt 54 motivierten Turnerinnen und Turnern am Eidgenössischen Turnfest in Lausanne teil. Der jüngste Turner unter uns war im 2010, als damals das Turnfest in Müntschemier stattfand, stolze 4 Monate alt – ein amüsanter und zugleich ernüchternder Realitätscheck für viele unserer «alten Hasen». Umso schöner ist es aber zu sehen, wie der Verein generationenübergreifend lebt und zusammenhält.

 

Frühmorgens um 6.15 Uhr versammelten wir uns am Bahnhof Müntschemier. Noch etwas verschlafen, aber gut gelaunt, machten wir uns mit dem Zug via Neuchâtel auf den Weg ins Waadtland. Dort erwartete uns bei traumhaftem Wetter ein sportliches Wochenende voller Highlights. Im 3-teiligen Vereinswettkampf standen folgende Disziplinen auf dem Programm: Fachtest Unihockey, Fachtest Korbball, Schleuderball und Pendelstafette. Bereits vorweg: Unsere sportliche Leistung war insgesamt durchzogen, doch der Einsatz, Teamgeist und die Stimmung innerhalb der Gruppe waren hervorragend – und darauf können wir stolz sein. Mit einer Gesamtnote von 25.06 erreichten wir in der 2. Stärkeklasse den 193. Rang von 374 Vereinen.

 

Zum sportlichen Geschehen

 

Den Wettkampf haben wir mit dem Fachtest Unihockey gestartet. Der Untergrund spielte uns in die Karten, doch die kräftige Morgensonne stellte unsere Ausdauer auf die Probe. In zwei intensiven Durchgängen à drei Minuten war volle Konzentration gefragt. Während einige Teams ihr Können unter Beweis stellen konnten, lief es anderen nicht ganz nach Wunsch. Ein Unihockeyball, der mehrmals am Pfosten abprallt, oder ein Hindernis, das nicht korrekt passiert wird – kleine Fehler mit grossem Einfluss auf die Wertung. Doch auch solche Momente gehören zum Wettkampf und fördern den Zusammenhalt.

In der Pendelstafette über 80 Meter traten unsere zwölf schnellsten Vereinsmitglieder zum Wettlauf an. Es entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem alle ihre schnellsten Beine auspackten – auch wenn gegen Ende des Sprints die Waden brannten. Mit vollem Einsatz erreichten wir eine Note von 8.50 – starke Teamleistung!

 

Beim Schleuderball wiederum starteten die sechs wendigsten und wurfstärksten Turnerinnen und Turner des Vereins. Zunächst sah es jedoch nach Pech aus: Die Bälle wollten einfach nicht in der Zone landen, sondern schienen nur ins Out zu fliegen. Doch unsere Athletinnen und Athleten liessen sich davon nicht unterkriegen – am Ende konnte jede und jeder mindestens einen soliden Wurf ins Ziel bringen. Besonders eindrucksvoll: Nina, die demonstrierte, wie man selbst aus dem Stand heraus eine beachtliche Weite erzielt.

Der Fachtest Korbball war unsere letzte Disziplin – und zugleich die erfolgreichste. Bei brütender Mittagshitze wärmten sich unsere Korbballerinnen und Korbballer mit einer ausgiebigen Einspielphase fokussiert auf die beiden Durchgänge ein. Während es die Zuschauer in der prallen Sonne kaum aushielten und sich in den Schatten zurückzogen, wurde auf dem Spielfeld grosser Einsatz gezeigt. Auch wenn die Frustration über einzelne Fehlwürfe in den Gesichtern oft nicht zu übersehen war, blieb der Kampfgeist ungebrochen. Mit konstant hohem Engagement wurde gekämpft – und mit der Note von 8.59 belohnt. Bravo!

 

Die Wertungen im Überblick:

1.    Wettkampfteil:

Fachtest Unihockey: 8.27

2.    Wettkampfteil:

Pendelstafette: 8.50

Schleuderball: 8.21

3.    Wettkampfteil:

 Fachtest Korbball: 8.59

 

Ein besonderer Dank gilt dem Männerturnverein Müntschemier, der uns über alle Wettkampfteile hinweg tatkräftig unterstützt, angefeuert und motiviert hat. Euer Support war Gold wert!

Nach dem Wettkampf – Bier, See & Segnung

Nachdem auf dem Turnfestareal endlich eine Bierkiste aufgetrieben werden konnte und der erste Durst gelöscht war, verlief das Nachmittagsprogramm sehr individuell. Bei hochsommerlichen Temperaturen war klar: Der nahegelegene See ist eine willkommene Abkühlung – zum Glück! Und auch die vereinsinterne Getränkelogistik konnte schliesslich optimiert werden: Mit dem Publibike klappte die Bierlieferung plötzlich deutlich schneller!

 

Eine ganz besondere Premiere folgte vor dem Abendessen: Als sich die erste Person „ein wenig müde“ niederlegte (zwecks dieses Berichts ist vor allem die Sonne schuld 😉), staunte der ganze Verein nicht schlecht. Denn Manuel und Tom packten plötzlich ein Priestergewand, ein Kreuz – ja sogar eine Bibel aus und führten kurzerhand eine feierliche Segnung durch. Nach dem „göttlichen Powernap“ ging es der betreffenden Person jedenfalls merklich besser – was wohl auch an den vier Portionen Abendessen lag, die danach verdrückt wurden.

 

Nun waren alle fit und ready um auch beim Festgelände anzugreifen. Es zeigte sich aber wieder einmal, wie schwierig das an einem so riesigen Event zu organisieren ist. Trotzdem hatten wir es als Verein lustig und genossen den gemeinsamen Abend. Schon kurz nach Mitternacht machte sich der Grossteil der Gruppe auf den Weg zur Unterkunft – eine kleine Weltreise, wie sich herausstellte. Denn just als unser Bus abfahren wollte, fand auf derselben Strecke das legendäre Unterhosenrennen statt. Resultat: nichts ging mehr – ausser dem Walkie-Talkie von Luca, das auf Hochbetrieb lief! Nachdem die „Unterhöseler“ endlich davongelaufen waren, konnten wir mit dem Bus durch die Menschenmenge entlang der Absperrung «eskortiert» werden – selten wurden wir so zur Schau gestellt. In der Unterkunft angekommen, bewies unser Verein erneut Cleverness: Obwohl wir als Letzte eintrafen, hatten wir als Erste die Idee, die weichen Matten aus dem Geräteraum zu holen – ein wahrer Luxus! Die erhoffte Ruhe blieb jedoch aus: Einige Mitglieder hatten offenbar eine Zweitkarriere als Holzfäller geplant… Aber: Man geht ja nicht ans Turnfest, um zu schlafen!

Am Sonntagmorgen ging es bereits früh wieder zurück nach Müntschemier, wo uns Nici am Bahnhof zum Mittagessen erwartete. Gemeinsam liessen wir das erlebnisreiche Wochenende Revue passieren. Trotz vielen organisatorischen Verfehlungen seitens des ETF blicken wir auf ein fröhliches, stärkendes und unvergessliches Turnfest zurück – und freuen uns bereits aufs nächste, etwas kompaktere, regionale Turnfest. 

 

Bericht: Claudia Kunz